Sonntag, 22. Februar 2015

Dubai- Zeitreise in eine andere Welt

Im Iran wurden wir von den Einheimischen extrem freundlich behandelt, man sagte uns immer Hallo und war gastfreundlich, bei den Ausreiseformalitäten wurden wir aus der Schlange direkt nach vorne gelotst, der Kapitän lud uns auf die Brücke ein und erklärte uns alle Einzelheiten des Schiffs. Diese angenehme Sonderbehandlung, als Gast in einem Land, hatte ein Ende sobald die ersten Wolkenkratzer in Sicht kamen. Fotos machen ist im Hafen verboten! Das Terminal war perfekt sauber und organisiert. Das einzig chaotische bei der Ankunft in dieser komplett anderen Welt war die Gruppe Iraner, mit der wir aus dem Hafen kamen.
Ob einem Dubai gefällt oder nicht muss wohl jeder für sich entscheiden aber für mich war ziemlich schnell klar, dass ich diese Stadt nicht ausstehen kann! Es gibt hier nichts Besonderes oder Bewunderndswertes. Nur Dinge die es woanders auch schon gibt in doppelt so groß. Kunst oder Kreativität sucht man hier vergebens. Es zählt nur Geld, egal wo man hinschaut. Was macht es für einen Sinn mitten in eine Wüste die höchsten Häuser der Welt zu bauen? Warum muss man eine Skipiste oder ein riesiges Aquarium in einem Einkaufszentrum haben? Ich dachte, dass Dubai vielleicht aus einer technischen Sichtweise spannend ist, aber beeindruckend ist nur wie viel Energie verbraucht wird! Die meisten Menschen in Dubai sind Ausländer, angezogen von der Möglichkeit schnell viel Geld zu verdienen.
Sehr interessant war ein Gespräch mit Mitarbeitern eines der größten Bauunternehmen der Emirate. Man nahm uns ohne weiteres ab dass wir Interesse hätten, ein oder mehrere Gebäude in einer neuen Wohnsiedlung, die am Rande von Dubai in der Wüste gebaut werden soll, als Geldanlage zu kaufen. Wir wurden super darüber informiert wie viel Zeit das Projekt in Anspruch nimmt, welche Kosten auf uns zu kommen würden und wie schnell sich das Ganze rentieren würde. Doch als wir uns über die Energieeffizienz der Gebäude informierten konnte man uns nur sagen: „Aber jedes Gebäude hat doch eine Klimaanlage!“ und als wir mehr über die Energiekostenentwicklung in der Zukunft wissen wollten, sagte man uns dass es doch unwichtig sei, da die Stromkosten doch sogar geringer als die Mitgliedschaft im Fitnesscenter sind. Unsere Sorgen zur Wasserversorgung der Golfplätze und Poolanlagen konnten die topinformierten Vertreter von Danmac damit beruhigen, dass man einfach ein Loch in die Wüste baggert und einen Pool rein baut, da sei ja für alle Fälle dann genug Wasser drinnen. Von einem Besuch der bereits eingeebneten Wüste wo im Moment der erste Rasen gepflanzt wird, haben wir dann allerdings aus Zeitgründen abgesehen.

Trotz Allem war es gut 3 Tage in Dubai zu verbringen um diesen von Indern und Pakistanis am Leben gehaltenen Wahnsinn mit eigenen Augen zu sehen. Trotz dem recht negativen Bericht kann ich allen Lesern nur empfehlen, wenn es sich anbietet, diese schon beeindruckende Stadt zu besuchen! Vergesst aber bitte angesichts eines 800m hohen Gebäudes aber nicht zu fragen: Ist das aus irgendeinem Grund notwendig?


Der erste Blick auf Dubai
Netter Blick vom Balkon unseres Couchsurfing Hosts.
Dubai Marina - Eines dieser
Hochhäuser ist übrigens am selben Abend abgebrannt
Skihalle im Shoppingcenter............
Warum nicht gleich ein Aquarium.....

6 Kommentare:

  1. Danke, Jesse für diesen Eintrag. Hat sich mir noch nie erschlossen, was einige Menschen so an Dubai finden. Weiter so! Du rockst das! Ganz liebe Grüße von der bisher stillen Leserin Anja Maurer. :-)

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    1. :) Freut mich zu hören das du das auch so siehst :) Liebe Grüße aus Sri Lanka

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  2. Schön, wieder von dir zu hören! LG, Rodica

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  3. Moin Jesse

    Ja Ja bei mir dauerts mitlerweile länger , aber ich habe deinen Blog jetzt ja gefunden .
    Ich bin neidisch und absolut begeistert . Mir fällt dazu nur eine Wort ein :

    RESPEKT !!

    LG
    Wenzel

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    1. Moin Wenzel!
      Freut mich zu hören das dir der Blog gefällt! Ich hoffe es geht dir gut!
      Liebe Grüße aus Sri Lanka,
      Jesse

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