Dienstag, 28. April 2015

Black day for Nepal, India and Tibet




Über 4000 Menschen sollen nach bisherigem Stand im Katastrophengebiet ums Leben gekommen sein und die Zahlen steigen noch weiter. Unzählige wurden verletzt und obdachlos.



Zunächst einmal möchte ich mich bei Allen bedanken die während des Erdbebens an mich und alle anderen Menschen in Kathmandu gedacht und sich nach uns erkundigt haben! Entschuldigt bitte dass ich mich nicht immer zurück melden konnte da das Telefonnetz fast ständig überlastet war und ich keinen Zugang zum Internet hatte.

Wie ich das Erdbeben erlebt habe, wurde heute vom Mindener Tageblatt und der lippischen Landeszeitung berichtet:




Was in Nepal passiert ist dürften alle Leser aus der Presse wissen. Ich möchte mich hier nicht wiederholen, sondern ein paar persönliche Gedanken äußern.

Man kann es sich nicht vorstellen wie das Gefühl ist, wenn sich der Boden unter den Füßen bewegt. Eine Grundfeste, auf die wir uns seit unseren Kindertagen verlassen, zieht einem auf einmal die Füße weg. Alle Leute reagierten, nachdem der erste Schock vorüber war, erstmal äusserlich relativ gelassen. Es gab Wichtigeres zu tun, nämlich Verletzte zu bergen, Familie und Freunde zu kontaktieren und einen sicheren Platz zu finden. Es war zwar extrem unangenehm, dass es ständig Nachbeben gab, allerdings ist mir erst richtig klar geworden wie groß die psychische Belastung ist, als das Flugzeug nach Bangkok vom Boden abhob und die Passagiere gejubelt und geweint haben vor Erleichterung. Thai Airways hat sich extrem gut um die Passagiere gekümmert. Man wusste offenbar dass die Meisten seit dem Beben nichts gegessen hatten. Es wurden schon vor dem Start Getränke und Snacks angeboten und auf dem dreistündigen Flug wurden auf Wunsch zwei Mahlzeiten serviert. Nach der Ankunft in Bangkok standen Snackboxen und Getränke für Alle am Flughafen bereit. Dies war wohl der beste Flug meines Lebens.
Mir ist jedenfalls ein riesiger Stein vom Herzen gefallen als wir den bebenden Boden endlich verlassen hatten, gleichzeitig macht sich ein ziemlich schlechtes Gefühl der Hilflosigkeit in einem breit! Ich habe es da raus geschafft, aber zurück bleiben Millionen Menschen, die nicht einfach "abhauen" können, sondern dringend Hilfe benötigen. Ich habe versucht zu helfen und überall meine Hilfe angeboten während ich in Kathmandu war, allerdings fehlt es nicht an helfenden Händen sondern an medizinischen Materialien, Wasser, Lebensmitteln, Ärzten und schlicht an Infrastruktur und Sicherheit. Es wurde sofort deutlich, dass Nepal nicht im Geringsten auf so eine Katastrophe vorbereitet ist. Rettungskräfte, Polizei und Militär suchen mit bloßen Händen und einfachen Geräten wie Schaufeln und Spitzhacken nach Überlebenden und Leichen unter den Trümmern eingestürzter Gebäude. Es gibt keine Zelte, unter denen die Menschen Schutz suchen könnten, sondern man improvisiert sich Unterkünfte mit Decken und Planen. In den Medien sieht man immer wieder Bilder auf denen Zelte aus grünen Stoffbahnen zu sehen sind, doch diese Stoffbahnen sind nicht wasserdicht sondern dienten lediglich vor dem Erdbeben dazu den Boden im Stadtpark zu bedecken. Als Einzelperson ist es jedenfalls nicht so einfach möglich ernsthaft zu helfen, vielmehr müssen internationale Hilfslieferungen möglichst schnell in die betroffenen Gebiete gebracht werden. Ich war froh zu sehen, dass bereits in der Nacht nach dem Beben Militärflugzeuge aus Indien und China gelandet sind um Hilfsgüter zu bringen.
In Bangkok angekommen habe ich dann die Medien verfolgt und war etwas erstaunt über die Berichterstattung. Ein Land liegt in Trümmern, es gibt tausende Tote und Verletzte und das größte Problem scheint zu sein, dass ein Paar reiche Europäer und Amerikaner, die 100.000 Euro oder mehr bezahlen um sich die Besteigung des Everest zu erkaufen, von einer Lawine getroffen wurden. Natürlich ist auch da etwas Schreckliches passiert,  aber rechtfertigt die Herkunft eine bevorzugte Rettung? Es sollte zuerst da geholfen werden wo die Hilfe am notwendigsten ist und solange noch ganze Landesteile von der Außenwelt abgeschnitten sind finde ich es etwas zynisch zuerst eine Gruppe gut ausgerüsteter Leute, die auf Extrembedingungen eingestellt sind und vermutlich über ausreichend Vorräte verfügen, mit großem Aufwand zu retten.
Grundsätzlich könnte man sich fragen warum in einem Erdbebengebiet ,wo Wissenschaftler schon seit Langem ein schweres Erdbeben voraussagen, ganze Städte voller extrem unsicherer und instabiler Häuser gebaut und nicht die geringsten Vorbereitungen für so einen Fall getroffen wurden. Ich hoffe sehr, dass die Hilfe aus dem Ausland für Nepal nicht nur kurzfristig ist, sondern dass man versucht dieses sehr arme Land langfristig zu unterstützen um den Menschen ein besseres und sichereres Leben zu ermöglichen.

Mögen unsere Gedanken bei den Opfern und Angehörigen dieser Katastrophe sein. Ich hoffe sehr, dass Jeder das in seiner Macht stehende tut um den Betroffenen zu helfen.


Over 4000 poeple are now said to be killed in the catastroph area and the numbers are still growing. Countless have been hurt and are homeless.

First of all I would like to thank all who have thought of me and all the other people in Kathmandu and who have inquired! Please excuse that I could not always answer , the telephone net was constantly overloaded and it  was`nt possible to get internet connection.

How I experienced the earthquake was printed in 2 newspapers: the Mindener Tageblatt  and the Lippische Landeszeitung today. (see above)

What happened in Nepal everybody knows through the media. I would not like to repeat again but only express a few personal thoughts.
It is not possible to imagine the feeling when the earth under our feet moves. A foundation on that we can rely on since we were children pulls away our feet suddenly. Everybody reacted, after the first shock has passed, first outwardly very calm. There was much more important things to do, the injured had to be helped, families and friends had to be contacted and a secure place had to be found.
Although it was extremely uncomfortable that constantly aftershocks were happening  but I first clearly realized the huge psychological stress when my plane to Bangkok pushed off the ground and all the passengers cheered and cried of relief. Thai Airways cared extremely well for the passengers. They seemed to know that the most of us had not eaten since the earthquake had begun. They offered drinks and snacks even before the departure and during the 3 hours flight they served two meals if anybody liked. After arriving Bangkok they had prepared snackboxes and drinks for all at the airport.     This was most probably the best flight of my life.
"A huge stone fell of my heart" ,we say in German, when we at least could leave the trembling earth and at the same time a very bad feeling of helplessness  spread out inside of me. I made it to get out of there but millions of people stayed back, they could not simply get away but desperatly needed help. I have tryed to help and offered helping everywhere I was during the time in Kathmandu, but they don`t need helping hands, they need medical material, water, food, doctors, infrastructure and security. It was immediately clear that Nepal was not at all prepared for such a catastrophe. Rescuers, police and the military were searching with their bare hands and simple equipment like spades and pickaxes for survivors and the dead under the ruins of collapsed buildings. There were no tents under which the people could get shelter, they improvised under blankets and tarpaulins. In the media cou can see lots of of tents made of green cloth, but this cloth was not waterproof and had simply been used to cover the earth in the city park before the earthquake. As a simple person it is definately not so easy to give really help, much more important are international supplies that have to be brought as quick as possible into the affected areas. I was very happy to see that already in the night after the first earthquake military planes from India and China landed to bring relief supplies.

After arriving in Bangkok I watched the media and was a bit amazed about the reporting. A country is in ruins, there are thousands of dead and the biggest problem seemed to be that a few rich Europeans and Americans who pay 10.000 € and more to buy the ascent for the Everest had been hit by an avalanche. Of course there also terrible things have happened, but does the origin justifies a preferred rescue? Help should first be brought where it is needed the most and when whole landscapes are cut off from the rest of the world.  I think it is cynical to care first for a group that has the best equipment and is prepared for extreem surroundings and has most probably an efficient amount of foodstocks and rescueing them with big effort.

Basicly one can ask why in an earthquake area, where scientists already so long have predicted a heavy earthquake, whole cities are being built with extremely unsecure and instable houses and not the slightest preparation for such a case have been done. I really hope that the help from the foreign countries for Nepal not only are shortterm but this very poor country is helped by a longterm support to enable a better and secure life for all the people.

May our thoughts be with the victims and their families of this catastrophe. I hope very much that everybody does what he is able to do for helping the affected.
Staub steigt wenige Sekunden nach dem Beben aus der Stadt auf
An dieser Stelle habe ich während des Bebens gestanden

Schon direkt vor dem Flughafen sind größere Schäden zu sehen.


Die Angst vor den Nachbeben treibt die Menschen ins Freie


unglückliches Taxi


Die Nacht im Stadtpark

Indische Militärflugzeuge gehörten zu den Ersten die Hilfe brachten
Endlich in der Luft. Die Gedanken bleiben bei den Menschen in Nepal

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