Samstag, 10. Oktober 2015

Von Alice Springs zum roten Herz Australiens

Eigentlich wollte ich nur ein paar Tage in Alice ausruhen bevor es weiter gehen sollte, doch aus zwei Tagen wurde schnell eine Woche. Auf einem Campingplatz traf ich eine Gruppe Backpacker von denen ich einige bereits in Darwin und auf dem Stuart Highway getroffen hatte. Eva und Lenneke aus den Niederlanden boten mir an mich in die MacDonnall Ranges mitzunehmen. Ich hatte also die Möglichkeit die Umgebung von Alice mit einem Auto zu erkunden und sparte so mehrere Tage Umweg auf dem Fahrrad. Gemeinsam besichtigten wir einige Schluchten, Wasserlöcher und  einen gewaltigen Meteoritenkrater in der Umgebung von Alice.
Nachdem eine Woche so wie im Flug verstrich, war es nun allerdings wirklich an der Zeit meinen Trip mit dem Fahrrad fortzusetzen. Doch natürlich kam wieder Alles anders als erwartet. Ich radelte zwei Tage von Alice aus ohne Probleme nach Westen, doch dann brach der Rahmen meines Anhängers auf einer ziemlich holperigen Schotterpiste. Also war ich gezwungen nach Alice Springs zurückzukehren, nachdem ich über 14 Stunden am Straßenrand auf ein Auto wartete. Endlich in Alice angekommen, verbrachte ich den Rest des Tages damit jemanden zu suchen, der den dünnen Aluminiumrahmen meines Hängers schweißen konnte. Zwei Tage später versuchte ich es, mit dem reparierten Anhänger, erneut auf den Mereenie Loop. Doch nur 50km weiter als beim letzten Mal brach der Hänger erneut! Ich musste einsehen, dass eine unbefestigte, sandige Wellblechpiste voller riesiger Schlaglöcher einfach zu viel ist, wenn ich auch noch Wasser für drei Tage und Essen für über eine Woche mit mir herumschleppen muss. Es dauerte erneut einen Tag bis ich Alice zum letzen Mal hinter mir lassen konnte. Fast zwei Wochen nachdem ich das erste Mal hier war, verliess ich die Stadt nun Richtung Süden auf dem Stuart Highway, mit dem Ziel den Uluru (Ayers Rock) in fünf Tagen zu erreichen. Unterwegs traf ich wieder eine Menge netter Leute, wie z.B. zwei deutsche Backpacker, die ich in Alice bereits kennengelernt hatte. Besonders unerwartet waren drei Gruppen von Rennradfahrern, die mit ca. 60 Leuten, begleitet von 13 Autos und zwei Reisebussen, Australien von Aldelaide nach Darwin durchqueren. Unterstützt von einer reihe Sponsoren sammeln die Sportler Spendengelder zur Erforschung von geistigen Krankheiten. Solche Begegnungen haben mir unterwegs immer wieder jede Menge Motivation und Kraft gegeben auch an harten Tagen immer weiterzumachen.
Am 38. Tag meiner Reise mit dem Fahrrad konnte ich das Symbol Australiens schließlich das erste Mal aus der Ferne sehen. Dieser gewaltige rote Berg, der mitten in der Wüste plötzlich auftaucht als hätte ihn dort jemand plaziert, hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Man kann gut verstehen, dass die Ureinwohner dieses Landes ihn als eine Gottheit verehren. Ich bezahlte 25$ Eintritt in den Nationalpark um den Berg aus nächster Nähe zu sehen und einmal mit dem Fahrrad drumherum zu fahren. Anschließend kehrte ich zurück nach Yulara, dem kleinen Ort am Uluru. Auch wenn der Uluru beeindruckend war, fand ich diese ganze Umgebung doch etwas enttäuschend. Extrem Überteuert und nur für Luxustouristen, gab es in Yulara nichts weiter für mich zu tun. .....Hatte ich also den Umweg von sechs Tagen nur dafür gemacht??  Doch wie immer hatte ich viel Glück die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu treffen! Als ich gerade im Zentrum von Yulara saß um ein Eis zu essen und ein paar SMS zu verschicken, sprach mich Jan aus Tschechien an. Es stellte sich heraus dass er in den letzten 11 Monaten fast genau die selbe Reise gemacht hatte wie ich. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen waren wir in etwa 12 Ländern zur selben Zeit. Einige Male war Jan mir nur wenige Tage voraus. In Java muss ich ihn überholt haben, sodass sich unsere Wege hier in Australien wieder kreuzten. Wir hatten also viel zu besprechen, da wir an vielen Stellen die selben Erfahrungen und Erlebnisse gemacht hatten. Hier in Yulara hatte Jan einen Couchsurfing Host gefunden. Daisy aus Taiwan bot mir an, dass ich auch gerne mit in ihrem kleinen Zimmer übernachten könnte. Da Daisy auch schon viele Länder besucht hat und eine begeisterte Fallschirmspringerin ist, verstanden wir drei uns sehr gut und hatten viele Themen zu besprechen. Ich bleib zwei Nächte in Yulara und hatte so die Gelegenheit meine Sachen aufzuräumen, mal wieder Mails zu beantworten und den Blog zu aktualisieren.....
Vor mir liegen jetzt ca. 800Km bis Coober Pedi auf denen es nicht sehr viel zu sehen gibt. Ich melde mich hier wieder wenn ich Internet habe!
Liebe Grüße, Jesse

Ps: Für alle Facebooknutzer unter meinen Lesern!... Ich habe noch einen zweiten Blog gestartet, damit auch meine englischsprachigen Freunde diese Reise verfolgen können! Ich werde hier natürlich weiterhin etwas ausführlicher regelmäßig berichten. Auf Facebook könnt ihr dann öfters mal ein paar Bilder und aktuelle Geschichten finden. Auch für diejenigen die nicht bei Facebook registriert sind!!

 Facebook.com/jessetravelstheworld


From Alice Springs to the heart of Australia
Actually I only wanted to rest for a few days in Alice Springs before carrying on, but two days became a week quickly. On the campingplace I met a group of backpackers, some of them I had already met in Darwin and on the Stuart highway. Eva and Lenneke from Holland invited me to join them going to the Mac Donnall Ranges. So I had the possibility to explire the surroundings of Alice Springs with a car and save a few days indirection on the bike. Together we toured a few canyons, waterholes and a hugh meteorite crater near Alice.
After one week had flown by it was really time to carry on my trip on the bike. But of course,
everything turned out differently. I cycled two days from Alice without problems towards the west but then the frame of my trailer broke on a pretty bumpy gravel road. So I was forced to return to Alice Springs, after I had waited for 14 hours for a lift. 
Finally back in Alice I spent the rest of the day looking for someone who could weld the thin aluminium frame of my trailer. Two days later with a repaired trailer I tryed the Mereenie Loop again. But only 50km further than the first time the trailer broke again (the other side). I had to admit that the unfortified, sandy gravel track full of hugh potholes simply was too much when carrying around water for 3 days and food for over a week. It took again one day and I could leave Alice for the last time. Nearly two weeks after I had arrived the first time I left the town travelling south on the Stuart highway, with the aim to get to Uluru, Ayers Rock, in five days. On the road again I met a lot of nice people, like for instance two german backpackers that I had already got to know in Alice.
Particularly unexpected were 3 groups of racing cyclists, about 60 people accompanied by 13 cars and 2 busses crossing Austrailia from Adelaide to Darwin. Through sponsoring the sportlers were collecting money to investigate mental illnesses. Such encounters on this trip have given me a lot of motivation and energy to always carry on even on hard days.
On the 38. day of my journey with the bike I could see the Australien icon from afar for the first time. This hugh red hill, that suddenly appears in the middle of the desert as if someone has put it there, has a very special presence. It is easy to understand that the people of this country honour him as a godship. I payed 25$ entrance fee in the nationalpark to see the hill in close proximity and cycle around once... After that I returned to Yulara, a small place near Uluru. Even though the Uluru is very impressiv I found the whole surrounding rather disappointing. Extremly expensive and only for Luxurytourists there was not really anything to do for me... Had I then made this detour of 6 days only for that?
But again I was very lucky to meet the right people at the right time. I was sitting in the middle of Yulara eating an icecream and writing a few SMS, when Jan from the Czech Republic spoke to me. It turned out that he has been traveling in the last 11 months nearly the same route as I did. Only for a very few exceptions we have been in about 12 countries at the same time. A few times Jan was only a few days ahead of me. In Java I must have passed him so that our routes have crossed here in Australia again. So we had a lot to talk about because at many places we have made similar experiences and adventures. Here in Yulara he had found a couchsurfing host: Daisy from Taiwan offered me that I also could stay in her little room. She had visited so many countries and is an enthusiastic parachutist, we three understood each other very well and we had so many topics to talk about. I stayed two nights in Yulara and so I had the chance to clean my stuff, answer my mails and update my blog...
Lying in front of me are 800km till Coober Pedi and there is not not much to be seen...
I will get in touch with you all again when I find internet somewhere there...
Best regards, Jesse.
PS: For all Facebookers: I have started another second blog so that all my english speaking friends can follow this journey. But I will surely continue writing in a more detail regularly here. On facebook you will find more often a few fotos and little stories.It´s open for all, even those that are not registered.


Auch dank dem guten Koch liess es sich ziemlich angenehm leben in Alice! ;)
Man beachte die "Stuhlheizung"
....und die Haare hab ich auch noch geschnitten bekommen :D ::P
In den MacDonnall Ranges...
...viele Waterholes...
...Klettereien durch Schluchten...
.....gewaltige Meteoritenkrater...
...Abenteuer im weichen Sand....



...doch schließlich musste es mit dem Fahrrad weitergehen!...
Der erste Versuch scheiterte nach 150km....
Der zweite Versuch nach 200km...
Mit verstärktem Rahmen ging es nun auf Asphalt weiter

Camping im Busch....

......gutes Essen mit den Hamburger Backpackern 
...und wieder einmal hunderte Km nichts....
...doch was kommt da??....
..60 Rennradfahrer mit Crew... eine der 3 Gruppen hielt für ein Foto :)
Und plötzlich war er da.... Uluru / Ayers Rock...
Eine große Etappe ist damit geschafft....
....von jeder Seite sieht "the Rock" anders aus..

Und endlich mal wieder ein super Couchsurfing Erlebnis mit Daisy und Jan.

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