Mittwoch, 6. Mai 2015

Cambodia per Bike

Nach den ganzen Ereignissen der letzten Zeit brauchte ich in Bangkok erstmal ein paar Tage bevor ich mich aufraffte um meinen Trip in S.O. Asien fortzusetzen. Ein Freund, den ich bei meiner letzten Kambodschareise in Phnom Penh kennen gelernt habe, bot mir an mit ihm und einem Freund in den Kirirom Nationalpark zu fahren, um uns da ein bischen mit Crossern auszutoben. Ich stieg also in den nächsten Bus nach Phnom Penh, wo wir uns ein paar bissige 350er Honda XR ausliehen.

Zunächst muss man sich auf den Verkehr in Kambodscha einstellen und die etwas anderen Verkehrsregeln verinnerlichen:
Man kümmert sich grundsätzlich nur um das was vor einem liegt und vertraut den Anderen, die hinter einem sind, dass sie dasselbe tun. Wenn man also beispielsweise aus einer Seitenstraße nach rechts in eine größere Straße abbiegt, dann fährt man einfach los ohne einen Blick auf den von links kommenden Verkehr, denn die achten ja darauf was vor ihnen passiert. Wenn man die Fahrtrichtung wechselt, dann schaut man sich nicht um ob frei ist, sondern man wechselt die Richtung einfach langsam, so dass die hinter einem reagieren können. Ampeln sind sowieso höchstens eine Entscheidungshilfe und überholt werden kann auf beiden Seiten, wo halt gerade Platz ist. Wenn einen ein Polizist anhalten will, fährt man einfach weiter, so spart man sich jedes Mal ein paar Dollar, die sonst in der Tasche des Polizisten gelandet wären. Ach ja. Offiziell gibt es in Kambodscha Rechtsverkehr, aber gefahren wird auf beiden Seiten. Man darf sich halt nicht wundern, wenn einem auf einmal ein Moped oder ein LKW direkt entgegen kommt. Ist ja auch kein Problem, wenn nur immer alle darauf achten was vor ihnen passiert.
Wenn man diese Regeln verinnerlicht hat, kann man mit einem Motorrad jedenfalls jede Menge Spaß in diesem berechenbaren Chaos haben.
Nach 3 Stunden Fahrt kamen Tyler, Andrew und ich schließlich im Kirirom Nationalpark an, wo sich niemand darum kümmert wo man mit dem Motorrädern herumfährt, vorausgesetzt man hat einen kleinen "Eintritt" in den Park gezahlt.
Wie es sich für einen Regenwald gehört fing es auch prompt an zu regnen und verwandelte Alles in eine Schlammschlacht, als wir auf kleinen Trails durch den Dschungel fuhren. Es machte einen riesigen Spaß, bis wir, einem uns unbekannten Trail folgend, einen steilen Hang hinunter fuhren und bemerkten, dass der Weg plötzlich zu Ende war und wir in der Falle saßen. Zwei Stunden dauerte es die Bikes den extrem glitschigen und schlammigen Hang voller Dornen, Moskitos und Blutegeln wieder hochzuwuchten. Bis wir hinaus gefunden hatten aus diesem matschigen Dschungel war es für Tyler und Andrew bereits Zeit zurück nach Phnom Penh zu fahren. Ich dagegen machte mich auf den Weg Richtung Süden, um in Sihanoukville zu übernachten und die Fahrt noch ein paar Tage fortzusetzen.
Am nächsten Tag folgte ich der Küste, die rund um Sihanoukville noch touristisch ist, hinein in den Ream Nationalpark. Nach einer Weile kam ich zu weißen Stränden, wo ich mit dem Dirtbike durch unberührten Sand unter Palmen und durch die Brandung der Wellen für Kilometer am Wasser entlang fahren konnte.
Im Nirgendwo, mitten im Paradies, tauchte ein kleines Guesthouse mit Bungalows am Strand auf. Ich machte eine Pause um etwas zu trinken und unterhielt mich mit zwei deutschen Mädchen, die die letzten 2,5 Monate hier gearbeitet hatten. Dieser Ort ist so traumhaft, dass ich anbot gegen Kost und Logis ein bischen mitzuarbeiten. Bayron der Manager, der das Guesthouse leitet, schlug mir vor ab sofort zu bleiben. Ich verbrachte zunächst nur einen Tag, an dem ich mit dem Motorrad die Gegend erkundete und mit einem Babyaffen, der auch hier lebt, spielte, bevor ich erstmal zurück nach Phnom Penh fuhr.
Das Leihmotorrad musste zurück gegeben werden und ich wollte nach einem günstigen Motorrad schauen, um mobil zu sein, wenn ich die nächsten Wochen am Ende der Welt verbringen sollte. In einem Viertel voller Motorradgeschäfte und Werkstätten fand ich eine kleine vietnamesische 125er, die ich für 250$ kaufte. Schließlich besorgte ich noch ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Wochen, bevor ich mich mit den Freunden aus Phnom Penh traf, um mit ihnen einen Abend lang feiern zu gehen wie es nur hier geht. Phnom Penh Style.

Morgen werde ich mich dann aufmachen und in den Ream Nationalpark zurückkehren, um dort das entspannte Leben im Paradies zu genießen und natürlich mit dem Babyaffen zu spielen. Es gibt dort kein Internet, deswegen könnte es ein bischen dauern bis ich es schaffe wieder etwas zu posten, aber ich verspreche mich so bald es geht zu melden.

Grenze nach Kambodscha



angekommen im Nationalpark
In der Falle.....
Tyler, Andrew und ich nach getaner Arbeit
eine typische Tankstelle in Kambodscha
....in den Flaschen ist natürlich Benzin und keine Fanta
kurz vor Sihanoukville..

..am Strand entlang...

...vorbei an tropischen Inseln....
....für etliche Km nur Palmen und Meer...
...bis auf einmal ein paar Bungalows auftauchen...
...hier lebt auch "Elvis", ein zwei Wochen alter Affe...


...ich denke es lässt sich hier gut eine Weile aushalten...

...unbewohnte Trauminseln mit Motorradzufahrt....

back in Phom Penh

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