Donnerstag, 12. März 2015

Indiens Süden

Die nächste Etappe meiner Reise soll mich, in vier Wochen, durch Indien bis nach Nepal führen. Zu Beginn bin ich von Colombo in Sri Lanka nach Chennai geflogen. Netterweise wurde ich von der lieben Angelika, eine gute Freundin der Familie, für ein paar Tage aufgenommen, so dass ich die Gelegenheit hatte diese Stadt, die eine wichtige Rolle in meiner Familie spielt, näher kennenzulernen. Am ersten Tag bin ich in die Stadt gefahren um mir das Zentrum, das Fort und den Strand anzuschauen. Sehr interessant war es am nächsten Tag zuerst auf den St.Thomas Mount zu fahren, wo sich eine katholische Kirche befindet und anschließend einen hinduistischen Tempel im Herzen von Chennai zu besichtigen! Zwei Welten wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.


Der Strand von Chennai
Diese Schildkröte war leider tot.
Aber dafür mit Holifaben schön gemacht
Blick vom St. Thomas Mount
Zuckerrohrsaft ist immer eine gute Erfrischung


Angelika und ich in Chennai

Von Chennai ging es schliesslich mit dem Zug und dem Bus nach Pondicherry.
Dies ist eine französische Stadt mitten im chaotischen Südindien. Heute noch sind nicht nur die Häuser der Altstadt in einem französischen Stil gebaut, es leben auch noch viele Franzosen in Pondycherry. Das hat den Vorteil, wie mir zwei Backpacker erkärten, dass man hier europäische Produkte wie Brot, Baguette und auch die verschiedensten Sorten Käse bekommt. (Ich weiss dass es ein Vorurteil ist aber nach einigen gemeinsam Reisewochen mit Franzosen muss ich sagen, dass für die, mit denen ich unterwegs war, es tatsächlich schwierig war so lange auf den guten Käse mit Baguette zu verzichten :P)
In der Nähe von Pondicherry ist das Dorf Auroville. Dies ist ein alternativer Ort für Menschen aus aller Welt die ein Leben in einer Gemeinschaft führen möchten in der Dinge wie Religion, Politik, Herkunft keine große Rolle spielen. Alkohol und Drogen sind verboten und auch das Wasser und die Elektrizität werden vor Ort gewonnen. Zentrum von Auroville ist eine gewaltige goldene Meditationskugel um die Auroville in Form des Planetensystems angeordnet ist. Ich machte einen Ausflug dort hin, war allerdings etwas enttäuscht von dem Wenigen, was man von Auroville zu sehen bekommt.

Feiertag in Pondicherry



das Matrimandir im Zentum von Auroville
Nach Pondicherry machte ich mich auf den Weg nach Madurai. Die zweitgrößte Stadt im Süden Indiens (nach Chennai) ist vor Allem berühmt für ihre gewaltige hinduistische Tempelanlage im Zentrum. Die vier reichhaltig verzierten Haupttürme des Tempels sind in alle vier Himmelsrichtungen angeordnet und schon von weit her zu sehen. Im Inneren des Tempels ist es leider nicht erlaubt  Fotos zu machen weshalb ich euch keine Bilder zeigen kann. Auch wenn der Tempel die bekannteste Attraktion in Madurai ist, fand ich es  sehr interessant durch die vielen kleinen Gassen zu schlendern und den Händlern dabei zuzusehen wie säckeweise Reis und Gewürze hin und hergetragen, verladen, umgepackt oder verkauft werden.






Weiter ging es mit dem Zug von Madurai nach Cochin. Leider fährt nur ein Nachtzug täglich von Madurai nach Cochin und dieser ist wohl schon weit im Voraus ausgebucht. Mir blieb also nichts Anderes übrig als ein Wartelistenticket für einen Sitzplatz zu buchen. Im Zug bekam ich dann tatsächlich auch einen Platz zugewiesen, allerdings ziemlich unkomfortabel zum Schlafen. Ein Inder empfahl mir mich in das Gepäckfach über den Sitzen zu legen, bevor der Zug voll sei und dann alle Orte, wo man sich hinlegen könnte, besetzt seien. Vor der Reise war ich noch nicht einnmal in der Lage im Auto zu schlafen, doch in den letzten Monaten habe ich viel geübt überall zu schlafen, sodass ich inzwischen sogar in der Lage war auf der 30cm breiten Gepäckablage über den Sitzen in einem überfüllten, lauten, heißen, indischen Zugwagon einigermaßen gut zu schlafen.

In Cochin angekommen musste ich feststellen, dass dies ein ziemlich auf Touristen eingestellter und überlaufener Ort ist. Bekannt sind die Bilder vom Fort Cochin, wo heute noch mit den traditionellen chinesischen Fischernetzen gefischt wird. Dieser Ort war eine der ersten indischen Städte die in Kolonialzeiten besetzt wurden. Zuerst durch Portugiesen, die später von Holländern und Engländern abgelöst wurden, entwickelte sich Cochin zu einer wichtigen Hafenstadt für den Handel mit Gewürzen.


Ich werde nicht all zu lange in Cochin bleiben und mich wieder auf den Weg nach Norden machen. Leider ist die Internetversorgung hier nicht sehr gut ausgebaut, weshalb ich wohl etwas spärlicher berichten werde. Ich verspreche aber etwas zu Posten wenn ich Internetzugang habe! Liebe Grüße Jesse
Schlafen in einem indischen Zug.....
Von Cochin wird heute noch Ingwer in die ganze Welt verschickt

Diese chinesichen Fischernetzte werden ausserhalb von
China nur hier in Cochin genutzt.


Delfine vor Cochin... leider sehr schwer zu fotographieren :)

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