Samstag, 3. September 2016

Alltag am Ende der Welt - Im Süden Neuseelands

Bei mir ist in der letzten Zeit Alltag eingekehrt! ...natürlich kein langweiliger Alltag wie in Deutschland, aber im Vergleich mit letztem Jahr, voller Reisen, Abenteuer und neuer Orte jeden Tag, ist trotzdem ein geregelter Alltag mit einem Job und festem Zuhause eingekehrt. Das ist auch der Grund, dass ich schon so lange nichts mehr hier im Blog veröffentlicht habe. Doch alles der Reihe nach.

 My life has become more normal lately….of course not the boring every day life as in Germany, but compared with the last year full of traveling, adventure and new places every day, it is a settled life with regular work and own home.This is also the reason that I have not put much in the blog the last few month…but one after the other….


Nach dem ich zwei Monate in Christchurch gearbeitet habe, ist mein Vater für vier Wochen aus Deutschland zu Besuch gekommen. Wir hatten eine sehr gute Zeit, in der wir die Südinsel Neuseelands mit meinem Toyota erkundeten. Wunderbare Natur, Urwälder, hohe Berge und wilde Küsten konnten wir entdecken. Mit vielen spannenden Orten oder einer ganz anderen Tierwelt ist Neuseeland auf jeden Fall eine Reise wert, doch mein Vater und ich waren uns einig, dass noch irgendwas fehlt. Was macht den Reiz an Neuseeland aus? Warum ist Neuseeland ein Land der Träume und Sehnsucht? Fjorde, Berge und unberührte Natur gibt es ja auch in Europa. (...auch wenn nicht mehr so viel und so dicht beisammen)  
Ich glaube, der eigentliche Unterschied liegt in der Art wie die Menschen in dieser Umgebung leben. Studien haben ergeben, dass Neuseeland zu den Ländern mit der höchsten Lebensqualität weltweit zählt. Und das obwohl Neuseeland echt "ab vom Schuss" ist. In vielen Bereichen hat man sofort den Eindruck, dass Neuseeland etwas "Hinterher" ist. Es ist wenig Industrie vorhanden und die räumliche Entfernung zu Nord America und Europa ist deutlich spürbar. Trotz Allem ist Neuseeland für viele das Auenland, in dem man unbekümmert leben kann!

 After I had worked in Christchurch for 2 month my father came from Germany to visit me for 4 weeks. We had a good time exploring the South Island with my Toyota. Discovering the wonderful nature, jungle, high mountains and the wild coasts. With many exciting places and a very different wildlife NZ is very nice to travel around, but my Dad and me agreed that still something was missing. What is the special attraction of NZ? Why is NZ a land of dreams and desires? Fjords, mountains and unspoiled nature are also in Europe ( although not so much and not so close together).    I think the main true difference is the life style of the people in this surrounding. studies have found out that NZ belongs to the countries with the highest life quality worldwide. Although NZ is really „far away“. In many sectors it is easy to get the impression that NZ is a little bit „behind“. There exists not much industries and the distance to North America or Europe is clearly noticeable. Despite all, NZ is for many people a dream come true country to live a lighthearted life!

Aoraki (Mt.Cook)


Um den Lebenstil der Neuseeländer zu verstehen, gab es für mich nur eine Möglichkeit. Selber zum "Kiwi" werden. Ich verkaufte also als erstes meinen Toyota Ipsum, der ein typisches Backpackerauto ist und schaute mich nach einem "Big Truck" um. Ein Nissan Terrano mit Allradantrieb und 2.7 Liter Turbo Diesel erwies sich als das Richtige um zwischen den Einheimischen nicht mehr als Tourist aufzufallen.

 To understand the lifestyle of the people of New Zealand I had only one chance. I had to become a „kiwi“ myself. First of all I sold my Toyota Ipsum, that is a typical backpacker car and looked around for a „big truck“. A Nissan Terrano with four wheel drive and a 2.7 ccm engine was the solution, not to stand out between the locals and the tourists.

Nissan Terrano 2.7 Turbo Diesel

Als nächstes brauchte ich einen Farmjob irgendwo auf dem Land. Glücklicherweise verhalf mir mein Freund Lance zu einem Job auf einer Schaffarm in Tuatapere. Der kleine Ort ist ganz im Süd-Westen der Südinsel gelegen und grenzt direkt an die nahezu unbewohnten Fiordlands mit undurchdringlicher Natur und unzähligen Fiorden. Tuatapere ist selbst für Neuseeländer am Ende der Welt!

 Next I needed a farm job somewhere in the countryside. Luckily my friend Lance helped me to a job on a sheep farm in Tuatapere. This little village is located on the far south west of the south island and directly neighboring the uninhabited fiord lands with impenetrable nature and countless fiords. Tuatapere is even for the people of New Zealand at the end of the world!

Ein See in den Fiordlands
Bei der Arbeit mit dem Hütehund


Robbie betreibt hier mit seiner Frau und seinem Sohn zwei Farmen mit mehreren tausend Schafen, einigen Rindern und ein paar Hütehunden. Für Robbie zu arbeiten erwies sich als sehr interresant, da ich alles mögliche über Farming lernen kann. Ich bekomme täglich neue Aufgaben und bin gleichzeitig auch noch in der Lage etwas Geld zur Seite zu legen. Wir sind oft mit dem Quad, dem Trecker oder dem Geländewagen auf der Farm unterwegs und treiben Schafe, reparieren Zäune, halten die Gebäude und Maschinen instand und erledigen alles was im letzten Sommer so liegen geblieben ist. Mit den Schafen fällt zu dieser Jahreszeit nicht so viel Arbeit an, wobei es trotzdem immer irgendwas zu tun gibt. Mal müssen Schafe mit einem Wurmmittel behandelt werden, dann müssen Lämmer fürs Schlachten vorbereitet und auf den LKW geladen werden. Regelmäßig müssen die Schafe von einer Weide auf die nächste getrieben werden und alle Schafe werden im Herbst gegen Flöhe und Milben "Gedippt" . Wenn man hier auf einer Farm arbeitet, muss man natürlich sich  auch selbst gut ernähren. Deswegen werden auch jedes Jahr ein paar Lämmer und Rinder für die eigene Kühltruhe geschlachtet. Der Umgang mit der Waffe gehört also genauso zum Alltag auf der Farm, wie das Häuten und Zerlegen von Tieren. Robbie achtete natürlich darauf ,dass ich nicht hungern muss, deswegen bekam ich nach ein paar Monaten ein eigenes Lamm.  Teilweise ist die Arbeit aber auch sehr hart! Mit dem Winter wurde das Wetter schlechter, das Gras wächst nicht mehr und die Schafe müssen bei jedem Wetter gefüttert werden. Es gibt aber immer wieder Aufgaben, die echt Spaß machen. Ich durfte zum Beispiel mit  einem Hubschrauber mitfliegen um dem Piloten die Grundstücksgrenzen zu zeigen, da diese per GPS vermessen wurden. 

Robbie with his wife and their son run two farms here with a few thousand sheep, some cows and a few dogs. Working for Robbie has turned out to be very interesting because I can learn so much about farming. I get new tasks every day and am able to earn and save some money at the same time. We are often driving around the farm with a quad, the tractor or the jeep, moving the sheep, preparing the fences, taking care of the buildings and machines and getting done that has been left over during the last summer. With the sheep there is not so much work at this time of the year, although there is always something that needs to get done. The sheep need to be medicated against worms, the lambs need to be prepared for slathering and loaded on trucks. Regularly the sheep have to be moved from one meadow to the next and in autumn all sheep are „dipped“ against fleas and mite. Working on a farm here requires eating good food that is why every few months a few lambs and cows are slathered for our own freezer. Handling weapons is as normal on the farm as skinning and taking apart the animals. Robbie takes care that I don't have to starve and so I got my own lamb after a few months. Sometimes the work is really hard. With the winter the weather became worse, the gras doesn't grow and the sheep have to be fed at every weather. There are also tasks that are really fun. I was allowed for example to fly around with the helicopter to show the pilot the property borders because these where measured by GPS.

Trecker fahren.......
.....Heu fütttern....
....Schafe treiben.....
....oder auch mal Hubschrauber fliegen.


Besonders interessant sind aber die Möglichkeiten, die sich hier ausserhalb der Arbeitszeit bieten. Fast jeder hier ist verrückt nach der Jagd! Mit Einheimischen ist das wichtigste Gesprächstema immer die Jagd! Zuerst bin ich damit durch das Hasenschiessen in Kontakt gekommen. Da Hasen hier in der Region eine Pest sind, gehört das "Rabbitshooting" zu einem beliebten Hobby vieler Farmer. Robbie und sein Sohn nehmen jedes Jahr an einem Wettbewerb teil, dadurch hatte ich die Möglichkeit nächtelang mit einer Gruppe von Jägern auf Quads mit einem Spotlight und Schrotflinten Hasen zu jagen. Um den Umgang mit der Schrotflinte zu üben nahm Robbie mich mit zum Tontauben schießen. Ich hatte zuvor noch nie mit einer Schrotflinte geschossen, doch anscheinend stellte ich mich recht gut an, so dass Robbie mir eine Aufgabe stellte. Ich müsste fünf Tontauben hintereinander treffen, dann dürfte ich mitkommen zur Entenjagd. Das war wirklich eine Ehre, denn die Entenjagd ist für alle hier ein Highlight, worauf man sich das ganze Jahr vorbereitet. An Robbies Ententeich dürfen  nicht viele schießen, denn es steckt viel Vorbereitung hinter der Jagd. Ich bekam die Erlaubnis, nachdem ich bewies, dass ich die Tontauben zuferlässig treffen konnte, an diesem Erlebnis teilhaben zu dürfen. Also kaufte ich eine Jagdlizenz und Munition, sodass ich mich mit den Anderen an einem Morgen mit grün bemalten Gesichtern in die kleine Hütte an Robbies Ententeich schleichen konnte. Entenjagd hört sich erstmal langweilig an, aber es ist tatsächlich sehr spannend diese vorsichtigen Vögel auszutricksen und dann. wenn sie sich einmal nähern, im Flug zu erwischen.


Especially interesting are the possibilities we have here in our work free time. Everybody here is crazy about hunting. With the locals the most important subject is always the hunt. My first contact with it was shooting the rabbits. Because rabbits are a pledge in this region rabbitshooting is one favorite hobby of many farmers. Robbie and his son take part in an compition every year. I had the chance to join a group of hunters on quads with spotlights and shotguns hunting several times during the night. To get the practice with a shotgun Robbie invited me to the claybirdshooting. I had never before used a shotgun but apparently I wasn't to bad, so Robbie gave me a task. I had to hit 5 clay birds in a row, then I would be allowed to join the duckhunt. This is really an honor because the duck hunt is for all a highlight of the season. At Robbies duckpond not many are allowed to shoot because a lot of preparations are needed the whole year . I got the permission to join the duck hunt after I had proved I was able to hit the clay birds reliably. So I bought a hunting license and munition and met the others one morning with green painted faces sneaking to the little hut next to Robbies duckpond. Duck hunting might sound boring but it is in fact very trilling to trick these birds and they once come nearer shoot them while flying.

Warten auf die Enten
Nein... die hab ich nicht alle alleine geschossen!
 
Das war schon eine interessante Erfahrung, doch es sollte noch besser kommen... Eines Morgens sahen Robbie und ich aus großer Entfernung Bewegung in einer Ecke der Farm. Wir nahmen also ein Jagdgewehr und fuhren gegen den Wind im Schatten des Waldrandes in die Richtung. Tatsächlich weideten dort zwei Rehe und ein Hirsch auf der Wiese. Nachdem Robbie die Tiere beim ersten Versuch verfehlte, hatte ich echt Glück, dass wir dem flüchtenden Wild den Weg abschneiden konnten und ich auch nochmal die Chance bekam zu schießen. Ich hatte zwar keine Erfahrung mit dem Gewehr, doch ich wusste, dass ich so eine Gelegenheit nicht so schnell wieder bekommen würde. Viele Jäger versuchen Monate einen Hirsch zu erlegen und mir läuft er einfach in die Arme? Ich konzentriere mich also, zielte, und feuerte. Der Schuss traf dem Hirsch aus etwa 300m Entfernung direkt durch das Herz. Natürlich nahm ich das Tier aus, häutete es und zerlegte es, nachdem es einige Tage abgehangen hatte. Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so gutes Fleisch gegessen wie die Filets aus dem Rücken des Hirsches.

This was an interesting experience, but there was better to come… One morning Robbie and me saw something moving at one corner of the farm from a far distance. So we took a hunting gun and drove against the wind  in the edge of the woods in that direction. Indeed there where two deer and a stag feeding on the grassland. After Robbie had missed the animals with the first try I was really  lucky that I also got a chance to shoot because we cut of the path of the fleeing deer. I did not have any experience with this gun, but I knew that I would not get such a chance again. Many hunters try for months to shoot such a deer and at this moment the animal came directly towards me! I concentrated, aimed and shot. the shot hit the stag in about 300m distance directly through the heart. Of course I took care of the animal, took it apart and skinned it after hanging for a few days.
I am sure that I have never eaten so good filet in my life as from the back of this stag.



Mein erster Hirsch
Hirschburger
Eine weiteres beliebtes Hobby hier ist es, mit Geländewagen die wunderbare Wildnis des Südens zu erkunden. Gemeinsam mit Freunden unternahmen wir Touren zu Seen, Flüssen zum Forellen angeln und abgelegen Bergregionen.

 Another favorite hobby here is exploring the wonderful wilderness of the south with jeeps. Together with friends we went on trips to lakes, rivers to fish trout and isolated mountain regions.

Camping in der Wildnis
Nächstes Mal sollten wir vielleicht doch das Boot nehmen...
Mitten in den Fiordlands
Sonnenaufgang am Lake Manapuri
Auf dem "Wackelstein" hoch über dem Lake Horoko


Besonders die Nevis Road hat uns an unsere Grenzen gebracht.  An einem Wochenende wollten wir zuerst einen Geburtstag in Queenstown feiern und am nächsten Tag eine Tour auf der Nevis Road machen. Uns war eigentlich klar, dass man diese Strecke nur mit 2 Autos fahren sollte, doch da ein Freund Probleme mit seinem Auto hatte, beschlossen wir es nur mit meinem Terrano zu machen. Wir wollten "einfach etwas langsam machen", aber das war natürlich ein Fehler, denn genau in der Mitte der 80km langen Strecke durch einsame Gebirge passierte es: wir (zu fünft) waren gut gelaunt, Musik war laut aufgedreht, ich war nach vielen Flussdurchfahrten etwas unvorsichtig und erwischte ein tiefes Loch, Wasser kam über die Windschutzscheibe und der Motor was aus.  Es war schnell klar, dass wir das nötige Werkzeug nicht dabei hatten, um das Auto wieder ans laufen zu bringen. Handyempfang hatten wir schon seit Stunden nicht mehr.  Auf Hilfe zu warten war etwas aussichtslos in dieser einsamen Region.  Ich machten mich also auf den Weg, während die anderen im Auto warteten. Und wieder einmal hatte ich unfassbares Glück! Nach nur einer Stunde kam ich zu einer verlassenen Mine aus Goldgräberzeiten, die wir vorher schon passiert hatten. Hinter einem Hügel sahen wir vorher Rauch aufsteigen. Ich machte mich auf den Weg und entdeckte eine kleine Hütte. Sie gehörte einer alten Dame, die wie eine Einsiedlerin in den Bergen lebt. Sie bot mir sofort an mich zu einer Cattle Station zu fahren, nachdem ich ihr unsere Situation erklärt hatte.

Especially the Nevis Road brought us to our limits. one weekend we planned to first celebrate a birthday in Queenstown and wanted to make a tour on the Nevis Road the next day.We knew that the tour was usually driven with at least two cars, but a friend had problems with his car and we decided to set of with my Terrano. We just wanted to“slow down a bit“, but this was of course a mistake.Exactly in the middle of this 80km tour through these lowly mountains it happened: We (5) where in good mood, the music turned up loud, I was a bit careless after crossing so many rivers before and I bought a deep hole, water swapped over the windscreen and the engine stopped abruptly. It was immediately clear that we did not have any tools to repair the car. Our phones didn't have net since hours. Waiting for help was hopeless in this region. I started off while the others waited at the car. And again I had incredible luck! After only one hour walking I reached an abandoned mine from the gold digging times, that we had passed before. We had seen smoke behind a hill. I headed there and found a little hut. It belongs to an old lady, who lives there like a hermit in these mountains. She immediately offered to drive me to the cattle station, after I had explained the situation we where in.

Auf der Nevis Road
Eine verlassene Goldmine
Die Hütte unserer Retterin
Nach über einer Stunde Fahrt erreichten wir die Station, von der aus ich per Satellitentelefon einen Freund erreichen konnte. Er versprach, dass er sich gleich am nächsten Morgen mit Werkzeug auf den Weg machen würde, um uns zu helfen. Bis ich mit der alten Dame wieder mein Auto erreicht hatte, wurde es bereits dunkel und sie bot uns an in einer Hütte zu übernachten, die ihrem Sohn von Zeit zu Zeit als Jagdhütte diente. Es stellte sich heraus, dass unsere Herberge für die Nacht einen Ofen, Kerzen, ein Radio und Betten hatte und sich als sehr gemütlich erwies!

 After an hours drive we reached the station from where I was able to phone a friend via satellite phone. He promised to set of the next mourning with the tools we needed to help us.
By the time the old lady had driven me back to the others it was already getting dark. She offered to stay the night in a little hunting hut that her son uses from time to time. It turned out to have a oven, candles, a radio and beds and was very cosy.


Unsere "Notherberge"
Unsere Retter am nächsten Morgen
Dieses Abenteuer wurde zu einem richtig gutem Erlebnis und am nächsten Tag konnten wir mein Auto reparieren und gemeinsam die Fahrt fortsetzen. Doch so richtig gebührend konnten wir uns nicht bei unserer Gastgeberin bedanken, deswegen beschlossen wir am nächsten Wochenende nocheinmal uns auf den Weg zu machen. Wir wollten mit zwei Autos Feuerholz und Wintervorräte zu unserer Retterin zu bringen. Außerdem war ein Freund mit einem 4x4 Club von der anderen Seite unterwegs. Wir wollten uns bei der alten Goldmine treffen und zusammen zurückfahren.  Doch dazu sollte es wieder nicht kommen. Auf dem Weg schlug das Wetter recht schnell um und es begann ziemlich heftig zu schneien. Wir entschlossen uns lieber umzudrehen und dieses Mal kein Risiko einzugehen. Ich schickte noch eine SMS an Lance, der von der anderen Seite her unterwegs war, doch bekam erstmal keine Antwort.

 This adventure became a really good experience. The next day we where able to repair my car and continue the tour. But we where not able to thank our host, the old lady properly so we planned to come again the next weekend. We wanted to come with two cars full of firewood and winter stuff for our savior. There was also a friend with a 4x4 club coming from the opposite direction. We wanted to meet at the goldmine and drive back together. But this plan didn't work again. On the way the weather changed really fast and it started snowing heavily.We decided to turn back and not to take a risk this time.I sent a message to Lance who was coming on the tour with the others, but did not get an answer.

Plötzlicher Schneesturm!
Am nächsten Morgen hörte ich im Radio, dass 13 Geländewagen vom 4x4 Club in der Nähe der Nevis Road eingeschlossen waren. Rettungskräfte und das Militär versuchten mit Hubschraubern die Eingeschlossenen zu erreichen. Doch erst am Abend nach über 20 Stunden gelang es die Leute mit Snowcats zu retten. Die 13 Fahrzeuge wurden einige Wochen später mit einem Bulldozer aus dem Schnee geborgen. 
Wir hatten definitiv gelernt etwas vorsichtiger zu sein. Für den Rest des Winters werden wir uns auf Geländetouren unter 1000m beschränken.

The next day I heard in the radio, that 13 jeeps of the 4x4 club where trapped in the heavy snow near Nevis Road. Rescue forces and military with helicopters where trying to get to the trapped. That evening after 20 hours the people were rescued by snowcats. The 13 vehicles where pulled out of the snow with bulldozers a few weeks later.
We had definitely learned to be a bit more careful. For the rest of the winter we will restrict our touring by staying under 1000m.
So musste Lance sein Auto zurücklassen.
Unvergesslich war auch eine Angeltour in den Fiordlands. Dank Freunden aus Tuatapere hatte ich die Gelegenheit mit einer Gruppe von 10 Leuten für 2 Tage in einigen Fiorden angeln zu gehen. Wir starteten früh morgens im Milford Sound und fuhren für einige Stunden auf dem offenen Meer Richtung Süden. Hier hatte ich bereits großes Glück einen Thunfisch zu fangen. Dieser schnelle und kräftige Fisch verlangte mir mehr ab als man vermuten würde.

 Unforgettable was also the fishing trip in the fiord lands. With friends from Tuatapere I had the opportunity to join a fishing trip with 10 people for 2 days in the foods.We started early in the mourning at Milford Sound and we drove for a few hours towards the south on the open sea. Already here I luckily caught a tunafish. This fast and strong fish demanded more from me than one might imagine.

Thunfisch vor der Westküste
Weiter im Süden stoppten wir in einigen Fiorden, um Blue Cod, Barracuda und kleine Haie zu fangen. Bevor wir in einer ruhigen Bucht für die Nacht ankerten, hatten wir noch etwas Spaß bei der Lieblingsbeschäftigung der Kiwis. Claybirdshooting vom Boot aus.

 Further south we stopped in a few fiords to catch blue cod, barracudas and small sharks. Before we stopped in a calm bay for the night we had a bit fun with the favorite hobby of the kiwis: clay bird shooting from the boat.

...ein kleiner Hai
Und natürlich: Ein paar Tontauben am Abend
Am nächsten Tag machten wir uns mit einigen Zwischenstopps auf den Weg zurück in den Milfordsound, von wo aus wir uns am Abend wieder auf den Heimweg begaben.


The next day we had a few stops on our way back to Milford Sound, from where we drove home in the evening.


Im berühmten Milfordsound
So vergeht die Zeit in Neuseeland wie im Flug. Doch als Nächstes freue ich mich auf 5 Wochen "Urlaub" in Deutschland, bevor ich wieder zurück auf meine Farm am Ende der Welt zurückkehre!

 The time is passing by very fast.
Next I am looking forward to 5 weeks „holidays“ in Germany, before I come back to my farm at the end of the world!

With love, J.

Liebe Grüße, Jesse 

Freitag, 12. Februar 2016

Zwei Monate Christchurch...

Entschuldigt bitte die Ruhe hier im Blog! ......ich habe nicht viel geschrieben, da es schlicht nicht viel Spannendes zu berichten gab.....
Die letzten zwei Monate habe ich in erster Linie gearbeitet. Zwei Jobs mit meistens über 10 Stunden am Tag und für mindestens 6 Tage die Woche.
Währenddessen habe ich versucht diese Stadt und vor allem die Menschen hier, verstehen und kennen zu lernen. Die meisten Touristen, die für ein paar Tage hier her kommen, halten Christchurch einfach für hässlich. Und rein objektiv betrachtet ist Christchurch das auch. Durch eine Reihe von Erdbeben, von denen das verheerendste im Februar 2011 stattfand, wurde Christchurch schwer beschädigt. Das Beben der Stärke 6,3 welches sich in nur 5km Tiefe ereignete, kostete 185 Menschen das Leben und beschädigte viele Gebäude so schwer, dass sie im nachhinein abgerissen werden mussten. Heute zeigt sich zwar in einigen Teilen schon, wie ein neues Christchurch vermutlich mal aussehen wird, doch da die Schäden größtenteils im Untergrund liegen, gehen die Bauarbeiten nur langsam voran. Das Stadtbild wird deutlich geprägt von Kränen, Baustellen, leeren Flächen, wo einmal etwas entstehen soll und unzähligen Umleitungen sowie Sperrungen. Doch wenn man genauer hinschaut, findet man immer wieder Großartiges, was die Stadt spannend macht. Man hat Künstlern die Möglichkeit gegeben freie Flächen zu nutzen. So findet man überall Streetart, wenn man nur etwas aufmersam ist. Jeder Besucher läuft einmal durch die ReStart Mall, in der alle Geschäfte in Seecontainern untergebracht wurden, doch auch an anderen Stellen wurde kreativ improvisiert. Smash Palace heißt zum Beispiel eine Bar, die in einem alten Schulbus und einigen Seecontainern zu finden ist. Auch die Revival Bar befindet sich teilweise in einem Container und war in den letzten Wochen immer wieder unser Ziel, wenn ich mit Freunden ausgegangen bin. Immer wieder entdeckt man neue interessante Orte, die es lohnenswert machen, Christchurch einfach zu erkunden. Doch dann gibt es da auch noch das "neue" Christchurch, welches hoch modern aus Stahl und Glas entsteht. Alle neuen Gebäude müssen erdbebensicher sein, so dass viel Geld investiert werden muss. Doch Orte wie die Kathedrale zeigen bis heute auch noch die unglaubliche Zerstörung, die hier stattgefunden hat. Durch Stahlträger vorm weiteren Einsturz geschützt, liegt dass teilweise zerstörte Gebäude mitten im Zentrum der Stadt. Durch das Gespräch mit meinen einheimischen Arbeitskollegen habe ich erfahren, dass sich auch die Menschen der Stadt durch das Beben sehr verändert haben. "Man achtet viel mehr auf einander". Vor dem Beben muss Christchurch eine recht anonyme Stadt gewesen sein. Doch heute würde man seine Nachbarn kennen.
Ich bin gespannt wie Christchurch in 5 oder 10 Jahren aussieht. Eine Stadt, die durch diesen "Neuanfang" auch viel Potenzial und viele Möglichkeiten hat.
Außer Christchurch habe ich noch nicht viel von Neuseeland gesehen. Ein paar mal habe ich Ausflüge in die Umgebung gemacht. Zu Neujahr bin ich  nach Wanaka gefahren, wo ich Lance, einen Neuseeländer, den ich in Deutschland über einen Freund kennen gelernt habe,  traf. Wir haben mit einer ganzen Gruppe am Lake Hawea gecampt und ein Festival sowie ein Rodeo besucht. Zwischendurch haben wir mit Speedbooten auf dem See "gespielt" und sind Wasserski und Kneeboard gefahren.
Insgesamt sind die letzten zwei Monate wie im Flug vergangen, doch ich freue mich jetzt auch drauf, gemeinsam mit meinem Vater vier Wochen die Südinsel zu erkunden.

Christchurch Center
Art Gallery Christchurch
185 Stühle in Andenken an die 185 Opfer des Erdbebens 
Die alte Tram


Die Reste der Kathedrale 


Weihnachten im Waimak River
"Beruflich" Campervans überführen.... :P
....mit 350PS übern Lake Hawea
Das ist "Kiwi Lifestyle"


Das Wanaka Rodeo.....
....ist nicht weniger spektakulär als das amerikanische Vorbild.


Sushi selber machen im Hostel...
....natürlich mit japanischem Lehrer ;) 
New Brighton